Schusterhaus München

Altbausanierung einmal anders: Das denkmalgeschützte Schusterbauernhaus im Münchener Stadtteil Alt-Riem verwandelte Architekt Peter Haimerl in ein zeitgenössisches Wohnhaus für zwei Familien.

Entstanden sind zwei Doppelhaushälften mit jeweils 150 qm Wohnfläche – das typische Wohnprogramm also. Aber nur auf den ersten Blick. Denn der Clou steckt im Inneren des ehemaligen Bauernhauses: Der Neigung des Daches folgend wurde ein kühl-pures Betonprisma integriert, das sich hervorragend mit der Architektur des 18. Jahrhunderts verträgt.
Die außergewöhnliche Bauweise spiegelt sich in der Struktur vieler Räume wider. In den Badezimmern zum Beispiel passt sich die Duravit Serie Vero mit der konsequent rechteckigen Formensprache und den klaren Linien dem Baustil an. Wie eine Auskragung ragt der Waschtisch im Bad an der schrägen Sichtbetonwand in den Raum.
Der mutige Eingriff erlaubt die Verbindung zwischen alt und neu, darüber hinaus ist das neue Schusterhaus ein spannender Architektur - Mix aus Tradition und Moderne. Von der historischen Substanz bewahrte der Architekt Peter Haimerl so viel wie möglich, wie etwa gezimmerte Wände und Holzdecken. Im Obergeschoss sind die Räume teilweise niedrig, die Dielenfußböden uneben und die ursprünglichen Wände in vielen alten Farbschichten bilden spannende dekorative Kontraste. Die Kehlbalken des alten Stadels sind eindrückliche und sichtbare Zeugen vergangener Jahrhunderte, die sich in den Dachschrägen zeigen.
Die neue Architektur besticht vor allem durch den eingebauten Betonkubus. Durch diese ungewöhnliche Erweiterung schafft Peter Haimerl verschiedene Räume auf mehreren Ebenen. Die Wände aus Beton sind sichtbar, oder mit grauem Filz bespannt, was eine ausgezeichnete Schallabsorption garantiert.